Die Geeste. 42,5 km lang. Eine Perle der Natur. Menschen säumen ihre Ufer und trinken das kristallklare Wasser literweise. Von weit her strömen die Leute, um die Heilwirkung des Geestewassers zu erfahren.
So (oder ähnlich) beschrieb Wollke gern den Fluss, der von der Hochhauswohnung ihres Bruders Wollfgang aus zu bewundern war. Leichte Übertreibungen waren Teil ihrer Aussagen.
Richtig ist, dass die Geeste tatsächlich 42,5 km lang ist und bei Hipstedt entspringt. Die drei Wolldinos waren bereits bei ihrer Reise in den Hinzel der Quelle ganz nah. Der Fluss hat mehrere Gesichter. Im Unterlauf ist sie Teil der des Elbe-Weser-Schifffahrtswegs und wurde daher den menschlichen Bedürfnissen stark angepasst. Im östlichen Teil hat sie dagegen die Anmutung eines naturnahen Baches.
Von Bremerhaven aus begleitet der Geestewanderweg den Fluss bis zur Schiffdorfer Stauschleuse. Genau dieser Weg stand für Wollfgang und Wollerie auf dem Programm.
Hinweis: Die beiden Bauwerke „Kennedybrücke“ mit dem Sturmflutsperrwerk und die Alte Geestebrücke werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.
Gesamtlänge der Reise: ca. 12,12 km
Übersichtskarte der Geeste
Galerie
Maritimes DenkmalAn der Goetheschule in der Deichstraße steht ein maritimes Denkmal. Wollfgang und Wollerie versäumten leider, die erklärende Plakette zu lesen. Vermutlich soll es aber die früher zahlreich vorhandenen Werften entlang der Geeste symbolisieren.Blick zur MarineschuleBeim Blick vom Wanderweg rüber ergeben sich gleich drei erwähnenswerte Ansichten: Im Vordergrund einige Vereinsboote, am anderen Ufer Gebäude der Marineoperationsschule und im Hintergrund der Kran der ehemaligen Rickmerswerft. Im Stadtgebiet Bremerhavens mäandert der Fluss trotz vieler Begradigungen noch recht stark; der Kran befindet sich auf dieser Uferseite.LiegegelegenheitenHölzerne Liegesessel laden die wollenen Gesellen zum Verweilen ein.Relikte der RickmerswerftVom Kran der Rickmerswerft gab es an diesem Tag leider keine brauchbaren Bilder. Sein Aussehen soll daher ein Foto vom 6. Dezember 2015 illustrieren. Die Werft war eine der letzten an der Geeste. Heute befindet sich auf ihrem ehemaligen Wirkungsgebiet das Wohngebiet „Kapitänsviertel“ und die Arbeitsagentur.KranspinneBlick von unten zum Kran hinauf. Die Treppe ist nicht begehbar, wie Wollfgang immer wieder enttäuscht feststellt.Innerstädtischer SpazierwegDer Geestewanderweg wird hier rege als städtisches Naherholungsgebiet genutzt. Es war gar nicht so einfach, ein Bild mit möglichst wenig Personen zu erstellen.Noch ein Blick zur MarineschuleAuf der anderen Uferseite weitere Gebäude der Marineschule.Ende im GeländeAn der Achgelisbrücke steht ein alter Prellbock und zeugt von der ehemaligen Stichbahn zur Werft. Der Radweg „Geestheller Damm“ im Hintergrund war die Bahnstrecke in den Neuen und Alten Hafen Bremerhavens.Schnack mit TheodorAuf einem Mülleimer begrüßt der kluge Theodor die beiden Wolldinos und erzählt ihnen die Geschichte der Rickmerswerft. Im Hintergrund die Häuser des Kapitänsviertels.AchgelisbrückeVor ihnen die Achgelisbrücke, früher Eisenbahnbrücke, heute dem Fuß- und Radverkehr gewidmet.DrehbrückenantriebsdetailDie Achgelisbrücke ist eine Drehbrücke. Bei Durchfahrten größerer Schiffe wurde sie zur Seite „gefahren“. Seitdem es keine Werften mehr an der Geeste gibt, wird sie aber nicht mehr bewegt. Zwei Schilder an der Außenwand der Brücke weisen stolz auf Instandsetzungen in den Jahren 1991 und 2011 hin, allerdings dienten sie offenbar nur dem Korrosionsschutz und dem Geh- und Radwegbelag.Pfeiler in der GeestebrandungZwei Pfeiler in der Geeste scheinen die „Ruhepunkte“ der Achgelisbrücke gewesen zu sein. Am Ufer links erstrecken sich die östlichen Ausläufer des Kleingartenvereins Geesthelle. Auf der anderen Seite thront wiederum ein Gebäude der Bundeswehr.Wanderweg mit entfernter GeesteDer Geestewanderweg entfernt sich hier ein wenig vom namensgebenden Fluss – so wie Wollerie, die sich von Wollfgang verabschiedet, weil sie noch neue Schuhe kaufen gehen will. Was Wollerie vergaß: An dieser Stelle des Weges wachsen Bäume mit leckeren Früchten: …Obligatorischer Imbiss… Äpfel! Wollfgangs Leibspeise!Unterbrechung mit HauptverkehrsachsenLeider wird der Geestewanderweg von einem verkehrsreichen Kreuzungsbereich unterbrochen. Unten der Autobahnzubringer (Grimbsystraße), oben Stresemannstraße. Rampen verbinden beide Fahrbahnen zu beiden Seiten. Anschließend unterquert Wollfgang die Stresemannstraße unterhalb der Geestebrücke auf einem Fußweg.BrückenselfieVon der angesprochenen Brücke der Stresemannstraße über die Geeste lässt es sich Wollfgang nicht nehmen, noch ein Selfie mit Eisenbahnbrücke im Hintergrund aufzunehmen. Wie es der Zufall will, eilt gerade ein Regional-Express darüber hinweg. Überraschend pünktlich ist er auch noch.Gefährliche EngstelleUm zum nächsten Abschnitt des Geestewanderwegs zu gelangen, muss Wollfgang der Straße „Zur Hexenbrücke“ ein Stückchen folgen. Wollfgang hat bisher nicht herausfinden können, welche der zahlreichen Brücken in der Gegend der Straßen die hexische Version darstellt. Die einspurige Bahnunterführung wird es aber nicht sein. Da es auch keinen Fußweg gibt, wartet Wollfgang sicherheitshalber ab, bis die Ampel grün zeigt, um keinen Gegenverkehr zu riskieren.Kirschbaumblick zum BusdepotVon dem Weg unter den Kirschbäumen aus ist auch der Grund für Wollfgangs Vorsicht zu erkennen: Hier befindet sich das Busdepot der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven (BremerhavenBus). Die Bahnunterführung wird daher rege von ein- und ausrückenden Bussen befahren.TidesperrwerkDie Geeste ändert an dieser Stelle ihr Gesicht: Das Tidesperrweg mit Schleuse trennt den Fluss in zwei Abschnitte. Von hier bis zur Mündung in die Weser ist die Geeste von den Gezeiten beeinflusst. Hinter dem Sperrwerk wird der Wasserstand dagegen konstant gehalten. Das Sperrwerk wurde in den 1960ern erbaut und ersetzte die Schiffdorfer Stauschleuse weiter flussaufwärts, die bis dahin ähnliche Funktionen übernahm.Geestewanderweg im WestenDanach geht es auf dem Geestewanderweg weiter. Hier ein typisches Bild zwischen dem Tidesperrwerk und der Autobahnbrücke. Auf beiden Uferseiten Gehölz, dazwischen Fluss und begleitender Wanderweg.Feuerwache und BackhausZwischendurch schaut Wollfgang auch mal abseits des Geestewanderwegs. An der Straße „Zur Hexenbrücke“ gibt es zwei wichtige Betriebe: Links Backhaus, rechts Feuerwehr. Wenn die Brötchen brennen, ist die Feuerwehr schon zur Stelle.Pittoresk!Weiter östlich erhebt sich die Müllverbrennungsanlage malerisch über die Landschaft. Ein ganz besonderes Juwel, findet Wollfgang.A27-BrückeNach einer Unterquerung der Autobahn A27 (wobei der Weg überflutungsgefährdet ist, weil er bei Hochwasser nur durch eine Betonmauer von der Geeste getrennt ist), wirft Wollfgang einen Blick zurück. Unterhalb der Brücke haben sich zwei Angler einen regen- und sonnengeschützten Platz gesucht.CinemascopeAussicht von der Unterführung der Autobahnbrücke aus in Cinemascope. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Geestewanderweg im OstenDer Blick ostwärts. Hier ändert die Geeste ein bisschen das Gesicht: Auf dem gegenüberliegenden Ufer sind nur noch vereinzelte Bäume, dafür wird der Blick auf scheinbar endlose Felder frei. Hier stehen auch zahlreiche recht große Windkraftwerke, die als Versuchsinstallationen für ihre Offshore-Verwandten gebaut wurden. Wozu der dünne Mast links auf dem Bild dient, vermag Wollfgang nicht zu ergründen. Vermutlich Funkzwecken oder ähnlichem.PauseWährend der Lärm der Autobahn immer leiser wird, je weiter Wollfgang ins Landesinnere stapft, wirkt die Landschaft um die Geeste herum noch platter als ohnehin schon. Die weite Geestlandschaft tut ihr übriges. Raffiniert platzierte Bänke erlauben Wollfgang, sich in der langsam untergehenden Sonne zu bräunen. (Bild abweichend vom 26.07.2017)GrillplatzEin Grillplatz an der Geeste lädt zu ausgiebigen Partys ein. Es gibt hier kilometerweit keine Nachbarn, die sich am Lärm stören könnten. Allerdings sollten die Besucher eventuell vorab einige tief herunterhängende Äste des Baums entfernen – ansonsten ist ein Besuch der Feuerwehr vorprogrammiert. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Trügerische EinsamkeitDer Geestewanderweg wirkt immer einsamer. Dies ist allerdings ein Trugschluss: Insbesondere der frühe Abend kann als Rushhour gelten – Spaziergänger, Hundegassigänger und Radfahrer aus aller Herren Umlandgemeinden fallen dann hier ein. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Flussbiegung mit StauschleuseAn einer Flussbiegung ist bereits in der Ferne die Schiffdorfer Stauschleuse zu sehen. Dort endet der Geestewanderweg. Im ruhigen Gewässer rechts haben sich Seerosen niedergelassen. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Schiffdorfer Stauschleuse (Ost)Da ist sie auch schon, die Stauschleuse. Streng genommen ist es ja eigentlich keine Schleuse, sondern ein Sielanlage. Das grüne Häuschen am linken Bildrand ist kein mobiles Klo – es verbergen sich Steuerelemente für den vermutlich nicht mehr im Dienst befindlichen Wärter des Bauwerks. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Wollfgang auf der BrückeDie Brücke ist für den kleinen Wollfgang schon fast beängstigend breit. Der Weg ist auch gesäumt mit Schildern, die Brücke nicht mit Fahrrädern vollzustellen, da landwirtschaftliche Fahrzeuge Vorrang haben. (Bild abweichend vom 26.07.2017)SchwalbenjetDie Schiffdorfer Stauschleuse ist nicht mehr in Betrieb. Dies wissen die Schwalben zu schätzen, die sich ihre Nester an den Schleusentoren gebaut haben. Hier startet am südlichen Tor gerade ein Schwalbenjet zum Nahrungssuchenrundflug. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Anlegestelle WestAm westlichen Ende der Stauschleuse hat sich ein Verein mit Booten niedergelassen. Sie dürften es mittlerweile ziemlich ruhig haben – die Gaststätte (links außerhalb des Bildes) wurde im letzten Jahr leider aus familiären Gründen geschlossen. Hier fanden im Sommer stets Musikveranstaltungen im Biergarten statt. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Anlegestelle OstDer östliche Anleger ist etwas weniger besucht. Die Geeste ist breit, die Landschaft ist platt und wirkt fast baumfrei. (Bild abweichend vom 26.07.2017)RadlandstraßeÜber die Schiffdorfer Stauschleuse führt ein Radweg von Schiffdorf nach Spaden. Auf dem nördlichen Abschnitt ist nicht viel landschaftliche Abwechslung zu erwarten – aber auch keine Berge. Die höchste Erhebung ist bereits die Brücke über die Stauschleuse. (Bild abweichend vom 26.07.2017)PferdWollfgang verlässt diesen gastlichen Ort Richtung Schiffdorf. Zwischendurch wird er zum Spanner und beobachtet Pferde in einer Weide. (Bild abweichend vom 26.07.2017)30er-ZoneDer Reinkenheider Forst ist eine 30er-Zone. Rasen ist hier tabu! Dennoch ist er am Wegrand gewachsen. Verkehrssünder. (Bild abweichend vom 26.07.2017)FleißAus Protest geht Wollfgang einen waldfreien Weg entlang. Hier sind die Landwirte fleißig. (Bild abweichend vom 26.07.2017)ḾilchproduktionWenig später wird ebenso fleißig Milch produziert. Wollfgang ist voll des Lobes für so viel Arbeitseinsatz und bedankt sich bei Emma, Ludmilla, Erna, Hannelore, Gabriele und Pamela. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Wallhecken und KnicksDie seltsame Landschaftsgestaltung hier ist übrigens geschützt. Es handelt sich laut einer Tafel um „Wallhecken und Knicks“. Diese dienten zur Einfriedung der einzelnen Flurstücke. Daarüber hinaus boten sie Windschutz, speicherten Regenwasser und boten Lebensraum für diverse Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Nachwachsende Sträucher wurden zur Verdichtung der Hecken nach unten geknickt, woher auch der Name „Knicks“ herrührt. (Quelle: Tafel des Heimatvereins Freundeskreis Schiffdorf e. V., Bild abweichend vom 26.07.2017)FindlingAn einer Kreuzung liegt ein Findling am Saalackerbaum (wobei es sich beim Baum im übrigen um einen Schlagbaum, nicht um einen Naturbaum handelt). Hier können sich Spaziergänger auf der Bank ausruhen, um nachzudenken, ob sie jetzt weiter gen Süden (Schiffdorf) oder gen Westen (Reinkenheide) gehen wollen. (Bild abweichend vom 26.07.2017)Ergötzliche GeschichteEin Schild am Findling erzählt „eine ergötzliche Geschichte“. (Bild abweichend vom 26.07.2017)KlinikumSchlussendlich hat sich Wollfgang für das Klinkum Reinkenheide als Ziel seines kleinen Spaziergangs entschieden. Von hier fahren alle 30 Minuten Busse zum Hauptbahnhof. Wollerie wartet bereits sehnsüchtig auf Ihr Wollknäuelchen. (Bild abweichend vom 22.07.2017)