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Tierische Begegnungen im Petermoor

Am Sonntagvormittag des 26. Juni 2016 machte ich mich auf die Reise in das beschauliche Bassum. Die Wolldinos hatten den Wunsch geäußert, den dortigen Tierpark Petermoor besuchen zu wollen.

Dieser kleine Tierpark wurde 1967 vom damaligen Stadtdirektor Lülker gegründet und wird von der Stadt Bassum getragen. Im Laufe der Zeit wurde der Schwerpunkt von den exotischeren Tieren auf einheimische Arten – insbesondere gefährdete und seltene Haustierrassen – verlegt. 2007 wurde der Tierpark daher zum „Arche-Park“ durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter Haustierrassen (GEH) ernannt.

Im Juli 2015 erhielt der Tierpark eine EU-Zulassung als Zoo, wodurch nun die Möglichkeit besteht, sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm zu beteiligen, um Tiere mit anderen Zoos auszutauschen.

Grund genug, dass die wollenen Gesellen dem Park einen Besuch abstatten. Ich machte mich sogleich mit Ihnen auf die Socken. Vermeintlich. 

Übersichtskarte

Galerie

Plünderung

Auf dem Weg zum Bremerhavener Hauptbahnhof fiel mir plötzlich auf, dass ich die Wolldinos in der Wohnung vergessen hatte. Also ließ ich den Zug davon fahren und kehrte um. Zu Hause musste ich feststellen, dass die frechen Gesellen bereits den Kühlschrank geplündert hatten. Unerhört.

Defekt

Die Ersatzfahrt verlief holprig. Der Regional-Express fiel wegen einer technischen Störung quasi aus (letztendlich fuhr er mit 85 Minuten Verspätung). Die defekte Tür in der ersatzweise genommenen RS2 der NWB ist da nur das Sahnehäubchen des Unglücks an diesem Vormittag.

Tom

In Bassum angekommen bedrängten die Wolldinos erst einmal Kater Tom. Dieser war bereits sichtlich genervt. Auf Wollkes Idee, dass nur Wollfgang und Wollerie in den Tierpark gehen sollten und sie weiter Tom unterhalten würde, steht dieser miauend auf und geht. Wollke läuft hinterher. Wollfgang und Wollerie würden ohne sie in den Tierpark gehen.

Schützenverein

Der Schützenverein von 1848 besitzt ein schickes Gebäude von 1989.

Eingang

Der Haupteingang des Tierparks wirkt recht unscheinbar. Geübten Betrachtern sollte gleich ein besonderes Detail auffallen: Es gibt keine Kasse. Dies liegt ganz einfach daran, dass der Eintritt frei ist. Der Park wird getragen von der Stadt Bassum. Ein Förderverein sammelt Spenden.

See mit Affeninsel

Der Park ist quasi zweigeteilt. Im vorderen Teil befinden sich zahlreiche Volieren. Hier leben Sittiche, Fasane, Tauben und einige Hühner. Den hinteren Teil dominiert ein kleiner See, auf dem ebenso zahlreiche Wasservögel leben. Auf diesem Bild ist auch bereits die Affeninsel zu sehen. Dazu gleich mehr.

See mit Bungalow

In der Mitte des Sees können Enten ungestört von Besuchern den Tag verbringen. Wollfgang überlegt, ob er tauchen sollte, entscheidet sich dann aber doch dagegen.

Kattabrücke

Hier sehen wir einen der Besuchermagneten: Das Affenhaus mit angeschlossener Fellensittich-Voliere. Die Kattas (eine Lemurenart) haben eine Brücke hinüber zur Insel im See bekommen, sodass sie unter freiem Himmel auf den Bäumen klettern können. Da Kattas nicht schwimmen können und äußerst wasserscheu sind, besteht nicht die Gefahr, dass sie bald durch Bassum tollen.

Katta auf Beobachtung

Ein Katta beobachtet die Lage am Ufer ausgiebig. Ob er einen ausgeklügelten Fluchtplan ausheckt? Die komplizierte Konstruktion am Brückentunneleingang soll die Kattas davon abhalten.

Felsensittich

Ein Felsensittich bei der mittäglichen Siesta. Diese Tiere können außerordentlich laut kreischen – Wollfgangs und Wolleries empfindliche Trommelfelle drohten mehrmals fast zu zerplatzen. (Diese Aufnahme entstand abweichend am 03.07.2016.)

Nandunachwuchs

Die Nandus haben vor kurzer Zeit Nachwuchs bekommen. Viele kleine Versionen machen die Anlage unsicher.

Kattahaus

Noch ein Blick in den vorderen Teil des Kattahauses. Insgesamt gibt es fünf Tiere.

Kattahaus

Sonnenbaden gehört zu einigen der Lieblingsbeschäftigungen zur Kattas. Leider sind die Gitter sehr engmaschig, sodass diese mit auf dem Bild sind. Dies bitten die beiden Wolldinos zu entschuldigen. (Diese Aufnahme entstand abweichend am 03.07.2016.)

Hinterzimmer mit Spiegel

Es gibt außerdem noch ein Hinterzimmer. Hier spiegeln sich noch zwei Nandus. Das Bild entstand abweichend am 20.03.2016 – die Bäume waren noch kahl, die Nandus hatten noch keinen Nachwuchs.

Lama im Sicherheitsabstand

Zusammen mit den Nandus leben auch zwei Lamas auf der Weide. Die beiden Wolldinos vermeiden es tunlichst, diese zu bedrängen oder sonstwie in Stress zu versetzen. Es könnte sonst böse enden.

Schlaf auf Hawaii

Auf der Soayschaf-Anlage steht direkt am Zaun eine Hawaiigans mit geschlossenen Augen und döst vor sich hin. Es handelt sich um eine sehr seltene Art: 1950 stand sie wegen Bejagung und eingeschleppter Fressfeinde kurz vor dem Aussterben (Rückgang der Population auf 30 Tiere), durch Schutzmaßnahmen gibt es heute wieder ca. 1000 Tiere. Gefährdet ist die Art allerdings weiterhin.

Soayschaf

Die eigentlichen Namensgeber der Anlage. Soayschafe sind relativ ursprüngliche Vertreter der Hausschafe auf dem „Stand“ der Jungsteinzeit. Sie überlebten lange Zeit auf der abgelegenen schottischen Insel Soay (= Schafsinsel) ohne Einfluss durch den Menschen. 1932 wurde eine Herde auf die Nachbarinsel Hirta verbracht, wo sich mittlerweile ein zweiter stabiler Bestand gebildet hat. Dennoch handelt es sich beim Soayschaf um eine gefährdete Nutztierrasse. (Das Bild entstand abweichend am 20.03.2016.)

Königliche Hoheit

Dieser Kronenkranich ist nicht sonderlich erfreut über Wollfgangs und Wolleries Ankunft. Immer wieder rennt er mit ausgetreckten Flügeln auf sie zu und hackt gegen den Zaun. Der eisige Blick lässt Wollerie frösteln. Wollfgang dagegen ist fasziniert von der beeindruckenden Krone und den himmelblauen Augen. Er würde außerdem gern mal über die Stirn des Kranichs wuscheln – ist bestimmt schön flauschig-weich. Wahrscheinlich wäre das aber auch sein letztes Wuscheln. (Das Bild entstand abweichend am 03.07.2016.)

Picknick ohne Imbiss

Im Park gibt es vier Picknickstellen. Wollfgang und Wollerie müssen an dieser erst einmal verschnaufen.

Aufmerksamer Kanadier

Als die Reise weiter geht, interessiert sich am Rande der Gänseunterkünfte eine Kanadagans sehr intensiv für die Besucher. Im Tierpark liegen die Extreme dicht beieinander: Während die Hawaiigans die seltenste Gans der Welt ist, handelt es sich bei der Kanadagans um die verbreiteteste der Welt. Außerdem ist sie der größte in Europa in freier Wildbahn vorkommene Vertreter der Art.

Känguruimitate

Auf der Känguruanlage waren leider nur diese Exemplare zu beobachten. Die lebenden Parmawallabys dösten wahrscheinlich gerade in der Hütte. Diese Art galt über Jahrzehnte bereits als ausgestorben, bevor in in den 1960ern wieder Exemplare gesichtet wurden.

Taubenhochhaus

Das Taubenhaus wird von einer Vielzahl Individuen bewohnt. Hier sollen sich Thüringer Schildtauben tummeln. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird der geübte Vogelkundler sagen können. (Das Bild entstand abweichend am 03.07.2016.)

Bärtige Gesellen

Noch ein Vertreter aus Thüringen: Das Thüringer Barthuhn hat einen wahrlich beeindruckenden Gesichtsschmuck. Auch die sonstige Federzeichnung ist ganz ausgesprochen schick. Es steht auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.

Schönheit

Die Wolldinos machen Rast auf einem Briefkasten. Ein Aufkleber wirbt für die Stadt.

Küken

Am 20.03.2016 gab es gerade Nachwuchs in der Hühneranlage. Leider hat Wollerie, die damals dort war, vergessen, um welche Art es sich genau handelt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass dies Küken des Brahmas sind – zu erkennen an den bereits jetzt befiederten Läufen.

Ungestreicheltes

Natürlich darf auch ein Streichelgehege nicht fehlen. Am 20.03.2016 fand dort allerdings gerade wenig Streichelhaftes statt.

Pfauenbeobachtung

Der Indische Pfau läuft meist frei zwischen den Volieren herum. Am 20.03.2016 beobachtet Wollerie von einer sicheren Bank aus das Geschehen.

Königliches Tier

Der Königsfasan hat für dieses Bild innegehalten und posiert. Die wollenen Gesellen danken. Es ist übrigens der Hahn zu sehen; Hennen sind deutlich farbärmer und tragen eine weniger ausgeprägte Maske. Das natürliche Verbreitungsgebiet ist das nordöstliche China.

Etikettenschwindel

An der Wellensittich-Voliere findet Etikettenschwindel statt. Die auf diesem Schild abgebildeten Tiere sind Unzertrennliche. Nebenbei ist im Hintergrund einer von zwei Wellensittichen dieser Exkursion zu sehen. Leider sind alle anderen Aufnahmen ziemlich fehlgeschlagen. Die Wollenen bitten diesbezüglich um Nachsicht. Eventuell werden später Fotos nachgeholt.

Mundraub

Mit in der Australien-Voliere leben auch Blaukappensittiche (Alexandrasittiche). Dieser hier taucht von Besuchern verbotenerweise verfüttertes Brot ins Wasser, um es sich im nächsten Augenblick von einem, später zwei Wellensittichen stibitzen zu lassen. Romantische Naturen wie Wollerie würden behaupten, bei dem Eintauchvorgang handele es sich um Essensaufbereitung der Blaukappensittiche für seine Volieren-Mitbewohner. Dagegen spricht Wollfgangs Ansicht nach allerdings, dass im nächsten Augenblick eine Jagd hinter dem Nahrungsstückchen durch die Voliere stattfand. (Das Bild entstand abweichend am 03.07.2016.)

Prächtig!

Zusammen mit den Wellensittichen leben Prachtrosellas bzw. Rosellasittiche in der Voliere. Diese drei suchen den Boden nach interessanten Details ab. Unter dem bereits etwas vertrockneten Baum im Hintergrund tut ein Wellensittich es ihnen gleich. Die Wikipedia betont, dass Rosellasittiche ausschließlich paarweise gehalten werden können.

Silberfasanhenne

Die Henne des Silberfasans ist wenig silbern. Hier merkt sie, dass ihr Profil fotografisch festgehalten wird. Ihr Ehegatte stolziert gerade im Hintergrund herum. (Das Bild entstand abweichend am 03.07.2016.)

Seidenmatt

Dieses Seidenhuhn kam gleich bei Präsentation des Kameratelefons näher, um ein Passfoto anfertigen zu lassen. Enttäuscht zog es kurz darauf von dannen, als es keine essbare Belohnung bekam. (Das Bild entstand abweichend am 03.07.2016.)

Suchbild

Dies ist ein Suchbild: Auf diesem Foto ist ein nistender Zebrafink versteckt. (Das Bild entstand abweichend am 03.07.2016.)

Unzertrennlich

In der Nachbarvoliere leben weitere Tiere, bei denen eine paarweise Haltung unausweichlich ist. Dies schlägt sich bereits in ihrem Namen wieder: Unzertrennliche gehen lebenslange Partnerschaften ein und verbringen ihre Zeit u. a. damit, sich gegenseitig zu pflegen und zu füttern. Die hier zu sehende Unterart der Pfirsichköpfchen wurde lange Zeit sehr stark aus dem natürlichen Verbreitungsgebiet in Tansania exportiert. So stark, dass sich dies negativ auf den Bestand auswirkte und 1992 zu einem Handelsverbot wildgefangener Tiere führte.

Trennung vom Tierpark

Die blauen Tiere sind Variationen. Mit diesem Vertreter verabschieden sich die Wolldinos für heute vom Tierpark Petermoor.