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Wollfgang stapelt tief

Wollfgang begab sich am 16. Juni 2016 mal nicht auf eine ausufernde Reise, sondern machte einen kleinen Abendspaziergang. An diesem Tag war der Container-Aussichtsturm im Stadtbremischen Überseehafengebiet Bremerhaven dran.

Dieser Aussichtsturm steht an der Nordschleuse, die die Weser mit dem Nord- und Osthafen verbindet. Neben den Schiffen, die hier durchgeschleust werden, ist von hier oben auch der weitläufige Containerhafen zu sehen.

Das Stadtbremische Überseehafengebiet ist eine kleine Besonderheit. Dieser Stadtteil gehört nicht zur Stadt Bremerhaven, in welcher er sich eigentlich befindet, sondern zur fernen Stadt Bremen. Dort hat man sich entschlossen, den Hafen dem Stadtbezirk Mitte zuzuordnen. Man kann also zu Fuß innerhalb weniger Minuten von Bremerhaven-Mitte nach Bremen-Mitte gelangen – ohne die 60 Kilometer, die zwischen den beiden Städen liegen, überhaupt zurücklegen zu müssen. Total praktisch!

Übersichtskarte

Galerie

Pingelturm I

Bevor Wollfgang sich auf die Socken in den Zollgrenzbezirk vorbei an den Zollstationen macht, begutachtet er noch den Pingelturm. Dieser befindet sich an der Einfahrt der Kaiserschleuse. Wenn man der Website von Bremerhaven.de und der Wikipedia trauen darf, handelt es sich um den einzigen Leuchtturm mit einer noch in Betrieb befindlichen Nebelglocke. Erbaut wurde er im Jahre 1900 nach einem Entwurf des Hafenbaumeisters Rudolf Rudloff.

Pingelturm II

Diese Nebelglocke ist auf diesem (wolkenlosen) Bild vom 7. Juni 2016 etwas besser zu sehen. Sobald Nebel aufkommt, schlägt die Glocke viermal schnell hintereinander. Behauptet Bremerhaven.de auf http://www.bremerhaven.de/meer-erleben/sehenswertes/leuchttuerme/pingelturm.12702.html)

Errichterschiff

Nach Passieren der Kaiserschleuse (ohne Bild) ein Blick rüber zum Dockvorhafen: Hier liegt derzeit ein Errichterschiff für Windenergieanlagen.

Schüchterner Turm

Einige Minuten weiter baut sich auch schon der Container-Aussichtsturm auf. Schüchtern, wie er ist, versucht er sich hinter einem Baum zu verstecken. Es gelingt ihm nicht.

Container-Aussichtsturm unschüchtern

Der Container-Aussichtsturm von vorn in seiner vollen Pracht. (Bild abweichend vom 6. Oktober 2022)

Aufstieg

Im Innern des Turms findet sich diese schicke Treppe in luftige 12,5 m Höhe. Das Bauwerk besteht aus 12 Containern, die im Jahre 1979 vom Verkehrsverein Bremerhaven-Wesermünde e. V. aufgeschichtet wurden. 30 Firmen beteiligten sich mit Geld- und Sachspenden.

Im Innern des Containerturms

Das Treppenhaus des Turms ist durchschaubar. (Bild abweichend vom 6. Oktober 2022)

Durchblick

Die Treppenstufen sind Gitterroste mit vollem Durchblick. Wollfgang wirft einen selbigen nach unten. Gut, dass er schwindelfrei ist und Wollerie zu Hause gelassen hat. Sie würde sich wieder an seinem Arm festkrallen. Er hat noch vom letzten Besuch auf dem erhöhten Deich tiefe Wunden.

Dauerwerbeschleusung

In der Nordschleuse findet gerade ein Schleusungsvorgang mit einem Autotransportschiff (RoRo) der skandinavischen Reederei Wallenius Wilhelmsen statt.

Autoverladung und Mission

Im Osthafen liegt bereits ein anderes RoRo-Schiff der Reederei Hyundai Glovis. Im Vordergrund sehen wir den Seemannsclub „Welcome“ der Seemannsmission. Auf dem Feld hüpft gerade das „Eisbären (?) Bremerhaven Dance Team“, das sich laut Lautsprecheransagen gerade neu gebildet hat. Bitte beachten Sie, dass aus rechtlichen Gründen die Bildqualität im vorderen Bildteil gesenkt wurde, um die Erkennung von Personen zu vermeiden.

Lloyd-Werft

Vom Aussichtsturm lässt sich auch der Blick auch über das Dock III der Lloyd-Werft schweifen, die sich unter der Bezeichnung „German Dry Docks“ mit anderen Bremerhavener Werften zusammengeschlossen haben. Leider hat der Lampenmast vor dem Logo sich an einer fotografisch denkbar ungünstigen Stelle bauen lassen.

Infotisch

Die Schleusung ist noch nicht beendet, daher informiert sich Wollfgang noch schnell anhand eines luxuriösen Informationstisches.

Große Drehbrücke

Eine Informationstafel schwärmt von den Vorzügen der Großen Drehbrücke von 1927/1930 und betont am Ende: „Immer noch eine der größten Drehbrücken Europas.“ Sicherlich faszinierend, aber in dieser Perspektive nicht ganz leicht zu erkennen.

Drehbrückenansicht aus der Zukunft

Kurzer Blick in die Zukunft: Im Jahre 2021 ist die Nordschleusenbrücke havariert und musste „abgewrackt“ werden. Sie reiht sich damit in eine länger werdende Reihe seitdem in Bremerhaven versunkener historischer Bauten ein. (Bild vom 6. Oktober 2022)

Eingeschleust

Das RoRo-Schiff hat zwischenzeitlich die Schleuse verlassen und gewährt einen Blick auf die lange Reihe der Containerbrücken. Im Bereich der Nordschleuse werden Teile für Windkraftanlagen verladen.

Schöne Aussichten

Wollfgang hat unterdessen ein Aussichtsfernglas entdeckt. Es trägt sogar einen vernünftigen Namen.

Abstieg

Langsam nähern sich immer düstere Wolken. Wollfgang möchte nicht allzu nasse Füße bekommen und macht sich an den Abstieg.

Schlepper im Dienst

In direkter Nachbarschaft des Pingelturms halten sich einige Schlepper in Lauerstellung auf, um zu ihrem nächsten Auftrag im Containerhafen, z. B. an der Stromkaje aufzubrechen. (Bild abweichend vom 19.04.2023)

Freilaufkanal

Am Lohmanndeich in der Nähe des Pingelturms und der Schlepper findet sich außerdem auch der Freilaufkanal. Dieser dient als Wasserausgleich zwischen der Außenweser und dem Kaiserhafen, damit beim Öffnen der Schleusen nicht zu viel schlickreiches Wasser nachströmt. (Bild abweichend vom 19.04.2023)