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Rapunzeln im Naturschutzgebiet

Der wechselhafte Samstag, 2. Juli 2016, war ein idealer Tag, um ihn draußen zu verbringen, fand Wollfgang. Auf seiner To-Visit-Liste hatte schon lange der Aussichtsturm Tidepolder auf der Luneplate gestanden.

Als Wollfgangs Freundin Wollerie hörte, dass bei der Tour ein Aussichtsturm mit auf dem Plan war, ja sogar eigentliches Ziel darstellte, wurde ihr ganz schummrig. Da nützte es auch nichts, dass der Turm nur 8,30 m hoch war.

„Ich muss noch meine Steuererklärung machen“, behauptete Wollerie flugs. „Moment“, grübelte Wollfgang, „sollte die nicht Ende Mai beim Finanzamt liegen?“ – „Da siehst du mal, wie eilig es ist! Nimm lieber Wollke mit. Die freut sich über Abenteuer“, frohlockte Wollerie.

Also fuhren die beiden Geschwister mit dem Bus nach Bremerhaven-Bohmsiel, um dort ihren Spaziergang zur Luneplate zu starten.

Die Luneplate ist eine ehemalige Flussinsel in der Weser. 1924 wurde die Insel eingedeicht und die Alte Weser auf der Ostseite von der Hauptweser „abgeschnitten“. Das so entstehende neue Festland wurde intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Seit 2003 wurde die Luneplate als Ausgleich zur Erweiterung des Container-Terminals Bremerhaven wiedervernässt, und im Januar 2010 wurde anlässlich der Eingemeindung zur Stadt Bremerhaven zum Naturschutzgebiet erklärt. 25 Millionen Euro war dem Land Bremen der Kauf der Luneplate wert. Die touristischen Einrichtungen (Turm, Pavillons, Vogelbeobachtungsstation in Deichnähe) kosteten noch einmal 900000 Euro.

Bitte beachten: Die Reise der beiden Wolldinos musste wetterbedingt leider abgebrochen werden. Der Rest der Luneplate wird baldmöglichst nachgereicht. Die Galerie wird dann erweitert.

Gesamtlänge der Reise: ca. 13 km (2 x ~6,5 km)

Übersichtskarte

Galerie

Alte Luneschleuse

Kaum aus dem Bus ist auch schon die erste Attraktion in Sicht: Die Alte Luneschleuse. Schon der Anblick ist eine Reise wert, findet Wollfgang. Wollke pflichtet ihm bei. Damit endet auch schon die Dauerwerbesendung.

Neue Brücke über Alte Lune

Die Alte Luneschleuse heißt nicht nur aus Spaß so, sondern war vorher tatsächlich mal eine Schleuse. Seitdem die Luneplate zum Festland wurde und die Doppelschleuse im Fischereihafen die einzige Zufahrt zur alten Lune ist, ist sie allerdings nicht mehr notwendig. Übrig geblieben ist diese Brücke.

Tückischer Schleim

Schneckenschleim ist tückisch. Dies müssen Wollfgang und Wollke am eigenen Leibe erfahren, als sie auf schleimnasser Fahrbahn ins Schleudern geraten und sich überschlagen.

Kein Imbiss

An der Landstraße zwischen Lanhausen und Ueterlande wurde zur Feier eines Radweges auch eine Rastmöglichkeit angelegt. Die beiden Geschwister sind nach den Schneckenstrapazen froh, sich kurz ausruhen zu können. „Ist es jetzt Zeit für den obligatorischen Imbiss?“, fragt Wollke. „Wir sind doch gerade erst losgegangen“, lehnt Wollfgang ab.

IM Schaf

Von der anderen Straßenseite werden sie beobachtet. Dieses Schaf spioniert für irgendeinen Geheimdienst. Da ist sich Wollke sicher.

Luneplate in Sicht

Nach dem Gang durch die Weltmetropolen Auf der Jührde und Ueterlande, die tatsächlich recht idyllische (wenn auch abgelegene) Wohngegenden darstellen, ist die Straße Richtung Luneplate erreicht. Praktischerweise trägt sie auch schon den passenden Namen.

Modellstehen

Vor der hier typischen Landschaft posieren die beiden Dinos.

Sprüche der Dorfjugend

Seltsame Sprüche zieren Begrenzungspfähle. Ja, der Plural ist korrekt, denn ein zweiter Pfahl trägt denselben Spruch.

Minisperrwerk

„Faszinierend“, ruft Wollfgang aus. Wollke ist baff. Im Hintergrund staut sich die Alte Weser zu einem kleinen See.

Alte Weser

Eine Landzunge ragt hinein, eine Birke tut es ihr gleich.

Infos für die Massen

Die Luneplate ist erreicht. Damit die Menschenmassen nur so strömen können, hat die Stadt Bremerhaven neben einem Parkplatz einen Infopavillon errichtet.

Naturerleben

Hier kann sich Wollke über das „Naturerleben Luneplate“ informieren. Allerdings hat Wollfgang ihr auf dem Weg hierher bereits alles in sämtlichen Einzelheiten dargelegt.

Power!

Die beiden schlagen den Weg Richtung Aussichtsturm ein. Hier weiden Rinder, um den Bewuchs möglichst gering zu halten. Damit diese nicht ausbüchsen und woanders den Bewuchs in Schach halten, wurden diese kraftvollen Zäune gebaut. Wollke juckt es in den Fingern, testweise einen der Drähte zu berühren, doch Wollfgang kann sie gerade noch einmal davon abbringen.

Aussichtsturmansicht

Der überwiegend hölzerne Aussichtsturm fügt sich gar nicht mal so schlecht in die Landschaft ein. Die Architektur soll es ermöglichen, dass Menschen und Dinos sich hinter den Holzstreben verstecken und die Vögel im Tidepolder beobachten können.

Gucklöcher

Zusätzlich steht einige Meter vor dem Turm direkt am Polder diese Beobachtungsmauer mit Gucklöchern. Hier ist auch der modrige Geruch ganz besonders ausgeprägt.

Der Aufstieg beginnt

Die Dinos wagen den Aufstieg. Wollke ist mal wieder kaum zu halten. Wollfgang möchte ihr gern zurufen, dass sie vorsichtig sein solle, da sie sonst wieder stürzen würde, doch nach dem unschönen Zapfenwurf im Hinzel ist er sich fast sicher, dass sie dies ungern hören könnte.

Oberstes Stockwerk

Das obere Stockwerk bietet genug Platz für mindestens 500 Dinos. Auch hier können sie ungestört Beobachtungen anstellen.

Mutige Dinos

Mutig besetzen sie die besten Plätze.

Vogelreich (manchmal)

Die Aussicht über den Tidepolder bietet zu passender Zeit Blick auf Septillionen an Vögeln. Im Augenblick ist nicht ganz so viel los. Die Dinos fragen sich, woran das liegen könnte.

Gewitter I

Die Antwort kommt prompt in Form eines sich schnell nähernden Gewitters. Gut, dass unterhalb der Aussichtsplattform ein „Schutzraum“ für genau diese Zwecke besteht.

Zwischenplattform

Die Zwischenplattform mit dem Schutzraum. Von einem Stararchitekten geplant, vermutet Wollfgang.

Sicherheit

Hier lässt sich das Schauspiel durch die Fenster unbeschadet überstehen. Blitze zucken, Regen peitscht.

Frisch gereinigt

Nach dem Gewitter ist das Oberdeck so sauber, dass man sich drin spiegeln kann.

Getrübter Durchblick

Die Gitterroste, die hier als Treppe dienen, sind rutschfest. Sie bieten auch einen schönen Blick nach unten. Sie sind aber weit engmaschiger als die auf dem Container-Aussichtsturm, sodass man nicht allzu viel sehen kann. Wollfgang und Wollke sind deshalb ein wenig enttäuscht.

Pixelvogelbeobachtung

Noch ein Blick durch eines der Fenster des Schutzraums. Einige wenige Pixel große Vögel haben sich hier versammelt.

Ahorn?

Ein mächtiger Baum steht auf dem Platz vor dem Turm. Wollfgang vermutet, dass es ein Ahorn sein könnte. „Auf jeden Fall ist es kein Einhorn“, versucht sich Wollke an einem Witz. Wollfgang starrt sie verständnislos an.

Gewitter II

Die Wettervorhersage spricht davon, dass in den folgenden Stunden mit weiteren Schauern und Gewittern zu rechnen sei. So brechen Wollfgang und Wollke ihre Reise ab und kehren um. Als sie 300 Meter zurückgelegt haben, hören sie hinter sich plötzlich Donner. Sie nehmen die Beine in die Hand, um wenigstens zum Infopavillon zu gelangen, wo sie sich unterstellen können. Zwei Autos mit Besuchern fahren gerade vom Parkplatz davon, ohne den Dinos eine Mitfahrgelegenheit zu bieten. Wollke ist außer sich: „Denen werde ich die Luft aus den Reifen entweichen lassen, wenn ich sie noch einmal treffe!“ Wollfgang versucht seine Schwester zu beruhigen.

Donner über Ueterlande

Nach dem neuerlichen Gewitter scheint der Himmel klar zu werden. Den Wolldinos ist dies ein Zeichen, schleunigst in Richtung Bushaltestelle zu entschwinden. Vom Landesinneren dringt Donnergrollen herüber.

Dorfidyll

Nach dem kurzen Ritt durch Cuxhavener Gebiet erreichen sie ein winziges Dorf. Es ist so klein, dass ein grünes Schild genügt.

Alte Lune bei Sonne

Mittlerweile ist es so sonnig, dass die beiden es bereuen, ihre Reise nicht fortgesetzt zu haben. Nun, sie werden sie ein anderes Mal durchführen. Das Kabel, das hier unfotogen die Alte Lune überspannt, werden sie vorher kappen.

Quak

Im Bohmsiel gibt es einen Tümpel, aus dem Gequake ertönt.

Abreise

Gerade noch rechtzeitig erreichen sie die Buslinie 505 von der Haltestelle vor IKEA. Das Möbelhaus inklusive Restaurant hatte gerade seine Pforten für heute geschlossen, sodass ein Besuch ausfällt. Gemeinsam fahren sie dem Sonnenuntergang … nein, eigentlich nicht.